Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)

Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung, Ökologische Baubegleitung und Erfolgskontrolle

Das Baugebiet "Röschen­hof" der Stadt Feucht­wangen (Lkr. Ans­bach) ist ein Beispiel für eine arten­schutz­recht­liche Begut­achtung mit anschließen­der öko­logi­scher Bau­beglei­tung und Erfolgs­kontrolle von Ausgleichs­maß­nahmen.

Das neue Wohngebiet am Südrand der Stadt Feuchtwangen stellt mit über 11 Hektar Größe einen erheblichen Eingriff in die Natur dar, zumal auch für den Bau einer flankierenden Entlastungsstraße ein Teich (von zwei Teichen) mit einem Vorkommen des europarechtlich geschützten Laubfrosches verfüllt und überbaut wurde. Insgesamt mussten umfangreiche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen in der von unserem Büro 2015-2016 angefertigten saP festgelegt werden. Neben dem Laubfrosch waren auch die Fledermäuse und insbesondere die feldbrütenden Vogelarten betroffen.

Vor Baubeginn im Jahr 2018 wurden wir mit der ökologischen Baubegleitung (ÖBB) beauftragt, die die Kontrolle der korrekt durchgeführten Vermeidungsmaßnahmen beinhaltete, wie z.B. das Überspannen der Bauflächen mit Flatterbändern zur Verhinderung von Feldlerchenbruten, die ansonsten bei der späteren Baufeldräumung zerstört würden. Für die Feldlerche waren andernorts bereits Optimierungsmaßnahmen durchgeführt worden, so dass die vergrämten Brutpaare dorthin ausweichen konnten.

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Als Ersatz für den verloren gehenden Teich mussten mehrere Kleingewässer in der westlich angrenzenden Aue der Sulzach neu angelegt werden. Der benachbarte, verbleibende Teich musste komplett abgefischt werden, damit die Laubfrösche und anderen Amphibien dort weniger Feinddruck haben als vorher. Außerdem wurde ein völlig zugewachsener Teich am Rand des neuen Baugebietes, der aufgrund Wassermangel und totaler Beschattung keinerlei Bedeutung für Amphibien hatte, von den Ufergehölzen freigestellt, entlandet und mit einem geregelten Wasserzu- und -abfluss versehen.

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Im Anschluss an die Fertigstellung dieser vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) wurde unser Büro beauftragt, eine Erfolgskontrolle durchzuführen. 2018, 2019 und 2020 wurde mit jährlich drei Begehung die Bestandsentwicklung und die Verteilung der Laubfroschpopulation im Gebiet überprüft.

Die neuen Gewässer im Sulzachgrund und der optimierte Teich wurden sofort von einzelnen Laubfröschen angenommen. Bereits im ersten Jahr konnten frisch geschlüpfte (metamorphierte) Jungtiere in der zunächst noch spärlichen Randvegetation gefunden werden. Der von Fischen befreite Altteich wies trotz diverser baulicher Eingriffe ebenfalls nach erfolgter Trockenlegung des später überbauten Nachbarteiches einen deutlich höheren Bestand an (rufenden) Laubfröschen auf als vorher. Der Teich konnte also den überwiegenden Teil des Gesamtbestandes aufnehmen. In den zwei darauffolgenden Jahren entwickelten sich die Ausgleichsgewässer zu strukturreichen, gut besonnten Tümpeln bzw. Teichen. Der Laubfrosch breitete sich auf alle Gewässer aus und erfuhr eine erhebliche Bestandszunahme von ca. 60-70 adulten Tieren im Jahr 2018 über ca. 100 im Jahr 2019 auf über 200 im Jahr 2020.

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